Freudenstadt: Schnelle Verkehrsverbindungen in die Ballungsgebiete, ein zügiger Ausbau des Glasfasernetzes und eine Bürgerbeteiligung, die ihren Namen auch verdient, das waren die Themen des neuen Bundestagsabgeordneten Klaus Mack beim Antrittsbesuch bei Landrat Dr. Klaus Michael Rückert in Freudenstadt.
Welche Auswirkungen der Koalitionsvertrag auf die Infrastrukturprojekte in der Region hat, ist derzeit noch nicht absehbar. Klaus Mack hatte zur Vorbereitung des Gesprächs den aktuellen Stand der wichtigsten Maßnahmen im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur abgefragt. Noch im Juli sicherte der Parlamentarische Staatssekretär Steffen Bilger bei einem Besuch in Horb zu, dass die Gelder im Bund für die anstehenden Maßnahmen bereitstünden. Rückert und Mack hegen die Hoffnung, dass dies auch bei den neuen Koalitionären seine Gültigkeit behält.
Konkret geht es um die Anbindung der Horber Hochbrücke an die B28 und die damit verbundene Umfahrung von Hohenberg. Inzwischen liegt die Vorzugsvariante fest. "Die Vorplanung muss nun zügig abgeschlossen und das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden", sagt Mack. Beim Tunnel in Freudenstadt ist man indes einen Schritt weiter. Dort läuft das Planfeststellungsverfahren bereits, derzeit erfolgt die Bearbeitung der Stellungnahmen: "Dieses Projekt ist dringend notwendig, um die Aufenthaltsqualität in Freudenstadt zu erhöhen", sagt Landrat Rückert. Um den überörtlichen Schwerverkehr insgesamt aus den Ortschaften herauszuhalten, plädiert Mack für ein regionales Verkehrskonzept. Rückert und Mack wollen dies konkretisieren und bei Land und Bund einfordern. "Schnelle Verkehrsverbindungen in die Ballungsgebiete sind notwendig, um unseren ländlichen Raum zu stärken", sagt Mack. Rückert ergänzt: "Gleichzeitig gilt es, in unseren Wohn- und Tourismusgemeinden Lärmschutzaktionspläne nicht nur aufzustellen, sondern auch umzusetzen".
Weniger ein Thema des Bundes, aber doch mit erheblicher Sprengkraft, könnte die von der Landesregierung geplante Erweiterung des Nationalparks sein. Mack bestätigte, dass das Ziel der bisherigen Bundesregierung war, dass sich die Natur auf mindestens zwei Prozent der Flächen Deutschlands nach ihren eigenen Gesetzen entwickeln soll. Im neuen Koalitionsvertrag ist sogar von einer Erhöhung der Schutzgebiete die Rede. Rückert, der gleichzeitig Vorsitzender des Nationalparkrates ist, will auf jeden Fall erreichen, dass es dieses Mal zu einer echten Bürgerbeteiligung kommt: "Die betroffenen Kommunen müssen eng eingebunden werden". "Aus dem ersten Prozess der Nationalparkausweisung sollte die Landesregierung die notwendigen Lehren ziehen", sagt Mack. Dabei dürfe vor allem der Tourismus nicht als reiner Deckmantel dienen: "Der Nationalpark muss ein echtes Tourismusprojekt werden". Bevor ein Erweiterungsprozess angestoßen wird, solle man zunächst einmal darlegen, welche Zusagen an die Region es damals gab und ob diese auch tatsächlich eingehalten wurden. "Das wird sicher zur Vertrauensbildung beitragen", so Mack.
Bildunterschrift: Vor dem Auerhahn als Wappentier des Landkreises Freudenstadt tauschen sich Landrat Dr. Klaus Rückert und Bundestagsabgeordneter Klaus Mack über aktuelle Themen der Region aus.