Zwischen Feldern und Wiesen sitzen Weltmarktführer

Fraktionschef Brinkhaus zu Besuch bei Klaus Mack und MEVA in Haiterbach
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Bundestagskandidat Klaus Mack, Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus und MIT-Chef Markus Schindele. Foto: CDU

Nordschwarzwald. Beeindruckt von der Idylle des Nordschwarzwaldes stieg Ralf Brinkhaus, Chef der größten Fraktion im Bundestag, dieser Tag aus seinem weißen Bus auf das Werksgelände des Weltunternehmens MEVA in Haiterbach. „Zwischen Feldern und Wiesen sitzen die Leute, die den Weltmarkt bestimmen“, so die erste Anmerkung des aus Ostwestfalen stammenden Brinkhaus. Auf Einladung der Mittelstandsvereinigung war der Unions-Fraktionschef in den Nordschwarzwald gekommen, um der CDU und ihrem Bundestagskandidaten Klaus Mack vor einer Unternehmer-Runde Wahlkampfunterstützung zu geben. Das gesetzte Thema war in Anwesenheit des Diplom-Ökonomen und gelernten Steuerberaters Brinkhaus die Wirtschafts- und Finanzpolitik.

Bürgermeister Mack richtete zunächst den Blick auf ein Feld, das zwar auch die Unternehmen betrifft, aber eben nicht nur: das Thema Infrastruktur. „Im ländlichen Raum sind wir einfach auf Infrastruktur angewiesen“, hob der Bürgermeister von Bad Wildbad hervor. „Und da existiert hier einfach ein eklatanter Nachholbedarf.“

Dass mit Klaus Mack ein gelernter Kommunalpolitiker und Anwalt des ländlichen Raums die Nachfolge des von ihm sehr geschätzten Hans-Joachim Fuchtel antreten will, begrüßte der Fraktionschef ausdrücklich. In der Bundespolitik sei es wichtig, dass man nicht nur den Blick aus den Städten habe. „Wenn wir den Staat modernisieren wollen, dann geht das nur mit Praktikern wie Klaus Mack“, sagte Brinkhaus. „Wir brauchen junge Leute im Bundestag, aber auch solche, die ein Leben vor dem Bundestag hatten“, verwies er auf den Wildbader Bürgermeister.

Nach einer kurzen Führung von Meva-Gründer Gerhard Dingler gab Brinkhaus einen breiten Überblick über die Wirtschafts- und Finanzpolitik von Unternehmensgründung, über die wachsende Stärke Chinas bis hin zum Arbeitsplatzerhalt bei Mittelständlern. Die Themen Bildung und Ausbildung schnitt er ebenfalls an. „Bildung ist auch Wirtschaftspolitik. Angesichts der Tatsache, dass den Unternehmen, auch und vor allem im Handwerk, derzeit massiv die Mitarbeiter fehlen, müssen wir mehr Augenmerk darauf richten“. Und darüber hinaus auch die Qualität der Dualen Ausbildung hervorheben, so der Christdemokrat. Wer Brinkhaus hier frei redend sah, erlebt einen politischen Voll-Profi mit den Steuerungsknüppeln zur Macht. Schließlich passiert kein Gesetz den Deutschen Bundestag, ohne das Brinkhaus seine Zustimmung gibt. Die Fragen der anwesenden Unternehmen beantwortet er mit erstaunlichem Detailwissen.

Angesprochen auf den Bürokratieabbau räumte Brinkhaus ein, dass der Bund sich tatsächlich an die eigene Nase fassen müsse. Es brauche eine klare Aufgabenverteilung geben, aber kein grundsätzliches Rütteln am Föderalismus. „Wir müssen den Staat nicht nur reformieren, sondern neu aufstellen und den Menschen einen modernen und verlässlichen Staat bieten“, so Brinkhaus. Auch beim Thema Datenschutz bestehe Handlungsbedarf. Vom neuen Bundeskanzler erwarte er, dass der die Digitalisierung zur Chefsache macht.

Neugierig zeigten sich die anwesenden Gäste auch in Bezug auf das Thema Kanzlerkandidat und wie das mit Laschet, Merz und Röttgen gelaufen ist. Schließlich ist nicht alle Tage ein intimer Kenner der Bundes-CDU zu Gast. Doch der Fraktionschef ließ sich nur wenig in die Karten schauen, lobte allerdings den Kanzlerkandidaten Armin Laschet als ausgesprochenen „Teamspieler“. Respekt zollte er dem von der CDU im Nordschwarzwald eigentlich favorisierten Friedrich Merz. Der habe sich in die Mannschaft des Teamspielers Laschet als Wirtschaftsberater eingefügt, lobte Ralph Brinkhaus. Auch auf die Frage, warum er denn nicht selbst für das Amt des Kanzlerkandidaten ins Rennen gegangen sei, blieb Brinkhaus zurückhaltend und beließ es bei der Bemerkung, dass ihm sein gegenwärtiger Job als Fraktionschef sehr viel Freude bereite.

In seinen weißen Bus einsteigend verabschiedete Klaus Mack den Unions-Fraktionschef – in Zuversicht auf ein baldiges Wiedersehen im Herbst in Berlin.

Interview mit Ralph Brinkhaus (YouTube Video)